Donnerstag, 09.03.2017

Schuppenflechte-Arthritis von Kindesbeinen an: Björn Frank kämpft tapfer gegen seine Krankheit

Patient Björn Frank ist für die Fortschritte, die er dank der Ärzte des Rheinischen Rheuma-Zentrums bei seiner Schuppenflechte-Arthritis gemacht hat, sehr dankbar. (v.l.) Björn Frank, Chefärztin Dr. Stefanie Freudenberg und Chefarzt Dr. Stefan Ewerbeck. (Foto: Ulli Dackweiler)

Meerbusch-Lank. Spricht man mit Björn Frank, spürt man den Optimimus und die Kraft, die der 45-Jährige ausstrahlt. Er leidet seit Kindesbeinen unter einer Schuppenflechte-Arthritis, auch Psoriasis-Arthritis genannt. Damit ist er einer von 160.000 Menschen, die an dieser nicht-heilbaren, chronisch-entzündlichen Systemerkrankung leiden. Sie zeigt sich auf der Haut und in den Gelenken. Und machen den ausgebildeten Zeichner zeitweise arbeits- und mittlerweile berufsunfähig. Ein hoher Preis, den er für seine Krankheit zahlen muss. Aktuell befindet er sich in einer beruflichen Orientierung vor der Umschulung zum Arbeitspädagogen. „Das könnte mein Beruf der Zukunft sein“, erzählt Björn Frank. 

Erster Wunschberuf: Gitarre spielen 
Bereits als Kind hatte er die ersten Schuppenflechte-Schübe. Sie wurden nicht erkannt. Er verlor alle Haare und trug als Zehnjähriger zunächst eine Perücke.

Die legte er aber nach kurzer Zeit wieder ab – und stand zu seiner Kahlköpfigkeit. Bereits bei seinem ersten Berufswunsch, Gitarre zu studieren, machte ihm die Krankheit einen Strich durch die Rechnung. Denn sobald er Gitarre spielte, schwollen seine Handgelenke an. „Ich habe erkannt, dass ich motorische Grenzen hatte“, so Björn Frank. 

Zweiter Wunschberuf: Zeichner 
So konzentrierte er sich auf sein nächstes Berufsziel: Zeichnen. Er arbeitete in einer Werbeagentur und startete mit dem Studium „Virtuelle Kommunikation, Schwerpunkt Illustration“. Dass es fast sieben Jahre dauerte, bis er dieses Studium abschließen konnte, lag an den immer wieder ausbrechenden Krankheits-Schüben. Seit zwanzig Jahren weiß er mittlerweile, was ihn so quält.

Trotz Krankheit wurde er von einer Werbeagentur als Zeichner eingestellt und war dort mit seinen Arbeiten sehr erfolgreich. Aber immer wieder holte ihn seine Erkrankung ein. Krankheitsphasen- und Rehabilitations-Aufenthalte wechselten mit seiner Berufstätigkeit.

Seit über zehn Jahren Patient in Meerbusch
Seit über einem Jahrzehnt wird er im Rheinischen Rheuma-Zentrum des St. Elisabeth-Hospitals Meerbusch-Lank behandelt. „Psoriasis-Arthritis ist nicht heilbar. Dennoch arbeiten wir mit einer umfassenden Versorgung daran, die Lebensqualität unserer Patienten zu verbessern. Das geht weit über die alleinige Medikamenten-Einstellung hinaus“, erklären Dr. Stefanie Freudenberg und Dr. Stefan Ewerbeck, beides Chefärzte der Klinik für Innere Medizin und Rheumatologie. Dazu gehören bei Björn Frank neben der medikamentösen Versorgung auch intensive Physiotherapie. 

Kein einfacher Krankheitsverlauf
Eine Herausforderung für die Ärzte ist, dass die Schuppenflechte-Arthritis von Björn Frank keinen einfachen Krankheitsverlauf zeigt. „Alle drei Monate ist die Therapie zu überprüfen und anzupassen. Denn bei Herrn Frank verlieren viele Behandlungen schnell ihre Wirkung“, erläutert Stefanie Freudenberg.

Verantwortlich für die Entstehung dieser Krankheit ist eine Fehlsteuerung des körpereigenen Abwehrsystems. „Es entsteht eine Entzündung, die sich gegen körpereigene Strukturen richtet. In diesem Fall sind es Haut und Gelenke. Diese Entzündung bleibt dauerhaft bestehen“, führt die Chefärztin weiter aus.

Dritter Wunschberuf: Arbeitspädagoge
„Wir konnten bei Herrn Frank die Beweglichkeit verbessern und erreichen, dass die Schwellungen nach langer Zeit nicht mehr akut sind. Damit gefährden diese Entzündungen nicht mehr Organe und Gefäße. Er hat zwar bleibende Gelenkschädigungen durch die lang anhaltenden Gelenkentzündungen, , aber seine Blutwerte bleiben stabil“, berichtet Stefanie Freudenberg.

Das klingt nach „nur“ kleinen Fortschritten, aber für Björn Frank bedeuten sie viel. „Im Moment geht es mir verhältnismäßig gut und ich bin gespannt, wie sich nun mein Leben weiterentwickeln wird“, lächelt er. „Ob Arbeitspädagoge mein dritter Wunschberuf werden wird, wird sich zeigen. Ich bin aufgeschlossen und neugierig“, blickt er optimistisch in die Zukunft.

 

Hinweis zum Vortrag:

4.4. „Rheuma und Schuppenflechte“

Dr. Stefanie Freudenberg spricht zu diesem Thema am 4. April um 19.00 Uhr im Rheinischen Rheuma-Zentrum, Meerbusch. Anmeldungen bitte unter 02150 / 917-0