Donnerstag, 03.07.2025

Neue Hoffnung für Menschen mit Still-Syndrom

Forschungsteam erarbeitet wichtige Erkenntnisse zur besseren Behandlung von seltener, rheumatischer Autoimmunerkrankung

Veröffentlichten ihre Forschungsarbeit zur Erstlinientherapie beim Still-Syndrom im renommierten Fachmagazin „THE LANCET Rheumatology“: Prof. Dr. Stefan Vordenbäumen, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Rheumatologie am St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank, und Dr. Anna Kernder, Oberärztin im Rheumazentrum Ruhrgebiet Herne/Ruhr-Universität Bochum. (Foto: St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank)

Meerbusch-Lank. Fieber, Gelenkschmerzen, Hautausschlag: Erwachsene mit der seltenen Autoimmunerkrankung, dem Still-Syndrom, leiden häufig an diesen in Schüben auftretenden Symptomen. Nicht selten beginnt diese rheumatische Erkrankung mit einer Rachenentzündung und kann im ungünstigsten Fall sogar lebensbedrohliche Komplikationen zur Folge haben. Ein deutschlandweites Forschungsteam um Prof. Dr. Stefan Vordenbäumen, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Rheumatologie am St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank, und Dr. Anna Kernder, Oberärztin im Rheumazentrum Ruhrgebiet Herne/Ruhr-Universität Bochum, hat nun neue Erkenntnisse zur besseren Behandlung des Still-Syndroms gewonnen. Ihre Studie wurde unlängst im Fachmagazin „THE LANCET Rheumatology“ veröffentlicht.

In ihrer Forschungsarbeit haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zwei Therapieansätze miteinander verglichen – die bisherige Erstlinientherapie mit konventionellen, synthetischen Antirheumatika unter Einsatz von Kortison und die Therapie mit biologischen Antirheumatika. Dazu sammelten und verglichen die Medizinerinnen und Mediziner zahlreiche Patientendaten. Sie fanden heraus, dass die vorgezogene Antikörpertherapie mit den biologischen Präparaten signifikant bessere Ergebnisse erzielt und mit weniger Komplikationen verbunden ist. „Die Studienergebnisse unterstützen ziemlich deutlich den frühen Einsatz von Antikörpertherapien für Still-Betroffene“, sagt Prof. Dr. Vordenbäumen.

Die neue Strategie zur Behandlung des Still-Syndroms wird bereits im St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank und auch im Rheumazentrum Herne erfolgreich umgesetzt. Auch hier habe sie sich im klinischen Alltag als effektive und sichere Therapieform erwiesen. „Wir hoffen, dass durch die Erkenntnisse dieser Studie Betroffene mit Still-Syndrom weltweit früher und effektiver behandelt werden und weniger Komplikationen erleiden müssen“, so Dr. Kernder.