Montag, 18.03.2013

Vor neuer Hüfte zunächst Wirbelsäulen-Operation: Helene Bollig erhielt erstaunlichen Rat und umfangreiche Hilfe

Bevor Helene Bollig eine neue Hüfte eingesetzt bekam, musste sie sich einer Wirbelsäulen-Operation am St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank unterziehen. Bald kann sie wieder Fahrrad fahren. Ihre behandelnden Ärzte, Dr. Carl Sprick (l.), Facharzt für Neurologie und Dr. Thomas Pauly, Chefarzt der Klinik für Orthopädische Chirurgie sind mit dem Ergebnis genau so zufrieden wie ihre Patientin.

Meerbusch-Lank. Schmerzen hatte Helene Bollig seit vielen Jahren. Diverse Behandlungsmethoden wurden ausprobiert, die Beschwerden verschwanden nur für kurze Zeit. Besonders der Rücken, die rechte Hüfte und das linke Bein bereiteten der 75-jährigen Oppumerin Schmerzen und schränkten sie erheblich ein. Jeder Schritt wurde zur Qual.

Nach einer gründlichen Untersuchung wurde festgestellt, dass die Schmerzen im linken Bein durch eine ausgeprägte Verengung des knöchernen Rückenmarkkanals hervorgerufen wurden. Ein Ersatz des Hüftgelenks hätte daher ihre Gehfähigkeit nicht verbessert – die Haupteinschränkung war rückenmarkbedingt.

Neurochirurg beurteilt Patientin anders
Daher zog Dr. Thomas Pauly, Chefarzt der Klinik für Orthopädische Chirurgie am St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank, seinen Kollegen Dr. Carl Sprick, Facharzt für Neurochirurgie, hinzu. Und der sah gleich, dass das Problem der Rückenmark-Verengung als erstes behoben werden musste. „Eine Operation des Hüftgelenks hätte zum damaligen Zeitpunkt keinen Sinn gehabt, die Gehfähigkeit hätte sich nicht gebessert“, erläutert Carl Sprick.

Helene Bollig vertraute den beiden Spezialisten und ließ sich von Carl Sprick an der Wirbelsäule operieren. Er befreite Rückenmark und Nervenwurzel im Bereich der Lendenwirbelsäule von den verschleißbedingten, knöchernen Einengungen. Schon vier Tage nach dem Eingriff konnte sie nach Hause gehen, da Carl Sprick minimal-invasiv operiert hatte. Das Ergebnis freute Arzt und Patientin: Der linksseitige Beinschmerz war verschwunden.

„Ich will wieder Fahrrad fahren“
Nun musste die 75-jährige erst einmal Kraft für die nächste Operation sammeln, denn die Beschwerden an der rechten Hüfte waren ja durch die Wirbelsäulen-Operation nicht behoben. Und Schmerzen, die kaum auszuhalten waren, hatte sie ständig. „Ich wusste ja, dass ich mich bei den Ärzten in guten Händen befand“, erzählt sie. „Deshalb brachte ich auch die Geduld auf, auf die nächste Operation zu warten.“ Irgendwann wollte sie auch wieder Fahrrad fahren und entspannt in ihrem Garten arbeiten können.

Im Februar hatte sie sich entschlossen – und Thomas Pauly ersetzte bei Helene Bollig das rechte Hüftgelenk. „Gerade habe ich gelernt, wie ich Treppen gehen muss“, berichtet sie nun stolz. Jetzt schmerzt zwar die Operationsnarbe noch ein wenig, „aber dies ist überhaupt nicht mit den Schmerzen zu vergleichen, die ich vorher hatte“, erzählt sie. „Die Ärzte haben mir hier wieder zu Lebensqualität verholfen“, ist Helene Bollig dankbar.

Sorgfältige Ursachenforschung vor Eingriff
„Die Patientin war uns eigentlich zur Hüftoperation überwiesen worden. Dort hatte sie zwar auch ein erhebliches Problem, aber ein wieder gut funktionierendes Hüftgelenk bessert nicht die Gehfähigkeit, wenn diese gleichzeitig durch Rückenprobleme so stark eingeschränkt ist, wie es bei Frau Bollig der Fall war“, erläutert Thomas Pauly. „Im Rahmen der Untersuchung darf man sich daher nicht auf die Lösung des einen Problems (hier die Hüftarthrose) beschränken. Immer muß man auch nach eventuell nicht so offensichtlichen, zusätzlichen Problemen suchen und nach deren Ursachen.“

Mit ihrem Optimismus wird Helene Bollig auch die Zeit überbrücken, die jetzt noch folgt: ambulante Rehabilitation und langsames Belasten des Beines. „Und dann kann ich endlich wieder Fahrrad fahren“, freut sich Helene Bollig und strahlt über das ganze Gesicht.