Dienstag, 03.04.2012

Fernöstlicher Besuch am St. Elisabeth-Hospital: 8 Monate Stipendium zur Rheuma-Weiterbildung

Besuch von dem japanischen Mediziner Satoshi Kashiwagi (l.) hatte Privat-Dozent Dr. Thomas Pauly. Eine Woche lang schaut der Japaner dem Chefarzt der orthopädisch-rheumatologischen Klinik am Rheinischen Rheuma-Zentrum

Meerbusch-Lank. „Krankheiten halten sich nicht an Ländergrenzen oder beschränken sich nur auf einzelne Kontinente. Darum ist es immer wichtig, sich in seinem medizinischen Fachgebiet international weiterzubilden“, kommentiert Privat-Dozent Dr. med. Thomas Pauly den Aufenthalt von Satoshi Kashiwagi. Eine Woche lang schaut der Japaner Kashiwagi dem Chefarzt der orthopädisch-rheumatologischen Klinik am Rheinischen Rheuma-Zentrum St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank über die Schulter.

In Japan kennen gelernt
Kennen gelernt haben sich die beiden Mediziner vor drei Jahren. Alle zwei Jahre findet ein wissenschaftlicher, deutsch/japanischer Austausch statt, bei dem der Meerbuscher Spezialist den damals 35-jährigen Japaner in Tokyo traf. Kashiwagi arbeitet als Orthopäde und Rheumatolge im Amagasaki Medical Cool Hospital, das im Süden Japans in der Nähe von Kyoto liegt. Die Klinik unterstützt zusammen mit der „Japan Rheumatism Foundation“ den jungen Mediziner - sowie seine Frau und Tochter - während seines achtmonatigen Deutschland-Aufenthaltes.

Meerbusch ist achte Station
Sieben Stationen hat Kashiwagi in Deutschland bereits hinter sich. Das
St. Elisabeth-Hospital in Meerbusch-Lank ist seine letzte Fortbildungsstätte in Deutschland, bevor er noch einige Tage in Bulgarien und London verbringt. Dann endet seine Auslandszeit, er fliegt zurück in seine Heimat.

Ungewohnte Arbeitsbedingungen
„Satoshi Kashiwagi ist ein sehr interessierter Kollege mit einem ungebremsten Arbeitseifer“, erklärt Thomas Pauly. Das ist aber auch gut für ihn, denn wenn er in wenigen Tagen wieder an seinem normalen Arbeitsplatz in Japan ist, erwarten ihn andere Verhältnisse als hier. „Satoshi Kashiwagi beginnt seinen Einsatz erst gegen 9 Uhr morgens, das ist später als bei uns. Allerdings verlässt er frühestens um 21 Uhr die Klinik wieder. Wobei er morgens und abends noch eine lange Fahrzeit mit dem Zug vor sich hat. Und das bei einem Jahresurlaub von neun Tagen“, fasst der Meerbuscher Mediziner die japanische Arbeitssituation zusammen.