Dienstag, 02.12.2014

Seit 48 Jahren im Dienst am Menschen: Anneliese Pütz ist für Viele das Gesicht des St. Elisabeth-Hospitals

Zum Ende des Jahres wechselt Anneliese Pütz nach 48 Jahren Einsatz im St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank in den Ruhestand. Nicht nur Pflegedirektorin Anja Becker (r.) wird sie vermissen.

Meerbusch. Wenn das Jahr zu Ende geht, wird am St. Elisabeth-Hospital in Meerbusch-Lank eine Ära beendet werden: nach 48 Jahren wird Anneliese Pütz, „Schwester Anneliese“, in den wohlverdienten Ruhestand wechseln. „Frau Pütz ist für viele Patienten das Gesicht unseres Hauses“, erzählt Pflegedirektorin Anja Becker. „Sie freuen sich, wenn sie sie sehen und fühlen sich umsorgt.“

 

Das hat einen guten Grund. Denn Schwester Anneliese mag den Umgang mit Menschen. Sehr sogar. Diese Begeisterung hat ihr ganzes Leben geprägt. Und nahezu fünf Jahrzehnte angehalten. 1966 begann die Meerbuscherin als Sonntagshilfe im Krankenhaus. So klein und zierlich war sie, dass die damalige Oberin Zweifel an ihrer Einsetzbarkeit hatte. „Vielleicht schafft sie es ja“, urteilte sie und gab ihr eine Chance.

 

Kontakt mit Menschen sehr wichtig

Und die kleine Anneliese schaffte es. Sie blieb als Pflegehelferin im Haus. Arbeitete in allen Bereichen, außer der Küche und dem Labor. Selbst im OP-Bereich war sie als Springerin tätig. „Mir ist der Kontakt mit den Menschen sehr wichtig“, berichtet Anneliese Pütz. Sie nahm selbst bei der Geburt ihrer Kinder nur eine kurze Auszeit, dann war sie wieder im Einsatz auf „ihrer“ Station.

 

Seit 1983, also seit über 30 Jahren, kümmert sie sich um die Patienten der gemeinsamen Station von Orthopädie und Rheumatologie. Gerade dort gibt es oft Patienten, die nach der ersten Operation wiederkommen, um auch das zweite Knie- oder Hüftgelenk behandelt zu bekommen. Schwester Anneliese vermittelt ihnen das Gefühl der großen Krankenhaus-Familie. Freundlichkeit, Optimismus und Fröhlichkeit sind ihre Marken-zeichen.

 

„Ist einfach schön, dass Sie da sind, sagen mir die Patienten häufig. Sie erkennen mich wieder und freuen sich, dass ich ihnen das Gefühl von Fremdheit nehme und ihnen damit den Aufenthalt so angenehm wie möglich mache“, berichtet sie. Für die Patienten ist Schwester Anneliese eine Vertrauensperson. Seit Jahren gehört sie auch zum klinischen Ethik-Komitee des Krankenhauses.

 

Würde wieder Pflege wählen

Auch in der Rückschau der 48 Jahre bereut sie die Entscheidung für die Pflege nicht. „Mein Beruf hat mir viel gegeben. Ich würde ihn immer wieder wählen“, so ihr Fazit. Nach wie vor ist sie im Schichtdienst tätig. Entweder von morgens 6.00 Uhr im Frühdienst bis 13.30 Uhr oder von 13.00 Uhr bis 20.30 Uhr im Spätdienst.

 

Vieles hat sich seit ihren ersten Arbeitsjahren verändert. „Pflegefremde Tätigkeiten sind weggefallen“, erzählt Anneliese Pütz. „Dafür kamen pflege-intensivere Tätigkeiten dazu.“ Auch das Verhältnis zu den Ärzten sei heute entspannter und lockerer als früher, berichtet sie.

 

„Ich kann mir zwar den Ruhestand kaum vorstellen, aber ich möchte doch mein Leben noch genießen“, lacht Anneliese Pütz. Pläne gibt es dafür einige. Urlaube, Reisen – und natürlich lesen, kreative Gartenarbeit im eigenen Garten, darauf freut sie sich. Dennoch wird sie die Pflege nicht völlig aufgeben, denn sie wird ehrenamtlich weiter tätig sein.