Montag, 29.04.2013

Hand-Spezialist am St. Elisabeth-Hospital half bei Karpaltunnel-Syndrom: „Da kam kein anderer Arzt in Frage“

Ließ sich beim Arzt ihres Vertrauens am Karpaltunnel-Syndrom operieren: Arzthelferin Ulrike Stefes vom St. Elisabeth-Hospital mit Oberarzt Michael Metz.

Meerbusch. Die starken Schmerzen in der rechten Hand trieben ihr die Tränen in die Augen. Nachts konnte sie nicht mehr schlafen. Nach vier Wochen andauernder und heftiger Beschwerden musste Arzthelferin Ulrike Stefes akzeptieren, dass dieses Mal die Beschwerden nicht von allein weg gehen würden. „Kribbeln und Taubheit, verbunden mit leichten Schmerzen in den Fingern, das kannte ich schon seit Jahren“, berichtet sie.

 

Besonders weh tat sie ihr nach dem Fahrrad fahren oder beim Schreiben am PC, da dabei die Hand stark abgeknickt wird. Selbst festes Ausschütteln half nicht mehr. Dennoch hoffte Ulrike Stefes, um einer Operation herum-zukommen. „Vor zwei Jahren war es das letzte Mal so schlimm. Dann habe ich eine Schiene getragen und die Schmerzen verschwanden von selbst.“

 

Eingeengter Nerv bereitet große Schmerzen

Dieses Mal hatte sie so viel Glück. Denn Ulrike Stefes leidet unter dem sogenannten Karpaltunnel-Syndrom. „Dabei ist ein Nerv in Höhe des Hand-gelenkes eingeengt. Dies führt zu oft auch nachts auftretenden Schmerzen in  Hand und Unterarm sowie Gefühlsstörungen, meist im Daumen, Zeige- und Mittelfinger“, erklärt Michael Metz, Oberarzt der Klinik für Orthopädie am Rheinischen Rheuma-Zentrum des St. Elisabeth-Hospitals Meerbusch-Lank.

 

Viele Menschen leiden unter dieser Erkrankung. Für Ottmar Köck, Geschäftsführer des Krankenhauses, ist es deshalb wichtig, dass eine solche Operation von einem Hand-Spezialisten gemacht wird. „Damit die volle Beweglichkeit der Hand erhalten bleibt“, betont er.

 

„Ein Karpaltunnel-Syndrom kann entstehen, wenn dieser Nerv einfach aus der anatomischen Veranlagung heraus wenig Platz hat“, führt er weiter aus. „Dabei ist meist die Arbeitshand betroffen, häufig aber auch beide Hände.“ Neben der anatomisch bedingten Enge gibt es einige weitere Gründe für diese Erkrankung: beispielsweise hormonelle Einflüsse wie in der Schwangerschaft oder eine rheumatische Grunderkrankung, bei der es durch Entzündungsgewebe zur Nerveneinengung kommt.  Auch Menschen, die viel mit den Händen arbeiten, sind gefährdet. „Frauen leiden dreimal häufiger an dieser Erkrankung als Männer“, weiß der Oberarzt.

 

Nervenleitfähigkeit gibt Auskunft

Wird diese Erkrankung früh erkannt, kann das Tragen einer Schiene oder eine kurzzeitige Therapie mit Cortison helfen. Bei Ulrike Stefes überprüfte zunächst ein Neurologe die Nervenleitfähigkeit. Sie gibt Auskunft über die Schwere der Erkrankung. Das Ergebnis: deutlich schlechtere Werte als bei der früheren Messung.  „Bei Frau Stefes war die Einengung der Nerven schon so weit fortgeschritten, dass nur eine Operation helfen konnte“, erläutert Michael Metz.

 

Bei der Operation wird über einen zwei bis drei Zentimeter langen Hautschnitt jenes Band durchtrennt, das den Karpaltunnel handflächenwärts begrenzt. Dadurch wird der Nerv entlastet. Falls eine Entzündung im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung ursächlich für das Karpaltunnel-Syndrom ist, muss zusätzlich das entzündete Gewebe entfernt werden.

 

Nun ist Ulrike Stefes selbst als Arzthelferin und Medizinische Fachangestellte der Zentralambulanz im St. Elisabeth-Hospital tätig. Die Kompetenz der dort arbeitenden Ärzte ist ihr bestens vertraut. „Da kam kein anderer Arzt als Herr Metz für mich in Frage“, entschied sie sich konsequent. „Zu ihm habe ich volles Vertrauen.“

 

Ohne Kleider im OP?

Bedenken hatte sie lediglich, wie es denn sein würde, als Patientin den eigenen Operationssaal zu erleben. „Zu wissen, dass mich dann die Kollegen ohne Kleider sehen werden, machte mir zunächst zu schaffen“, lacht sie heute. „Aber ich wurde sehr fürsorglich behandelt.“ In einem angewärmten Bett, zugedeckt mit einer Wärmedecke, wurde sie in den Operationsraum gefahren. Trotz der ungewohnten Situation konnte sie sich entspannen und geborgen fühlen. „Da war kein Gefühl der Peinlichkeit.“

 

Nach der Operation wurde sie im Krankenzimmer wieder wach. Schmerzfrei. „Die Narbenschmerzen, die ich während der Genesung bekam, waren nichts im Vergleich zu den Beschwerden, die mir meine Hand früher bereitet hatte“, erzählt die Krefelderin. Bereits am Abend war sie nach dem Eingriff wieder zu Hause. „Schon am nächsten Tag habe ich mit Bewegungs-Übungen begonnen. Ich wollte schnell die Beweglichkeit meiner Hand wiederhaben“, berichtet Ulrike Stefes.

 

Sofort keine Schmerzen mehr

„Das Beste war, dass ich schon am Tag nach der Operation keine Schmerzen mehr hatte.“ Nach sechs Wochen konnte Ulrike Stefes die Hand wieder voll belasten. Drei Monate ist die Operation nun her. Wenn sie sich heute ihre Narbe in der Handfläche ansieht, ist sie immer noch voller Begeisterung, wie geschickt sie operiert worden ist. „Die Narbe liegt exakt in einer Hautfalte. Und die drei Stiche, mit denen ich genäht worden bin, sind kaum noch erkennen.“

 

Eines hat Ulrike Stefes noch vor sich: die gleiche Operation an der linken Hand.

Dass sie sich wieder für Michael Metz entscheiden wird, das steht für sie fest. Nur mit dem Termin möchte sie sich noch ein wenig Zeit lassen. „Aber eines ist klar – wenn ich nachts vor Schmerzen wach werde, warte ich nicht mehr vier Wochen. Dann lasse ich mich ganz schnell operieren“, betont sie.