Montag, 02.07.2018

Dr. Tim Claßen: Operationen auch im hohen Alter machbar: Cornelia Visé hat ein neues Hüftgelenk

Cornelia Visé ist mit dem Ergebnis ihrer Hüftoperation bei Dr. Tim Claßen am St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank sehr zufrieden. Sie ist jetzt wieder schmerzfrei und kann alles machen. (Foto: Ulli Dackweiler)

Meerbusch-Lank. Sie kommt ins Zimmer, strahlt gute Laune aus, ist engagiert, richtig lebendig, scherzt und zeigt, dass sie Beine und Hüfte jetzt wieder ohne Schmerzen bewegen kann: Cornelia Visé, die im Februar von Dr. Tim Claßen, Chefarzt am St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank, operiert worden war. Das Besondere an ihr: Sie ist 93 Jahre alt. Ein Alter, in dem häufig von einer Operation abgeraten wird. 

Schmerzen entscheiden über OP-Notwendigkeit
„Auch bei hochbetagten Menschen kann ein neues Hüftgelenk notwendig sein – einfach, weil sie die Schmerzen nicht mehr aushalten“, erläutert Tim Claßen. Und das Schmerzempfinden ist bei jedem Menschen anders. „Damit ein solcher Eingriff in diesem hohen Alter noch möglich ist, müssen eine Reihe von Vor-Untersuchungen stattfinden, um abzuklären, welche anderen Krankheiten der ältere Patient noch hat. Das alles mussten wir bei der Operation von Frau Visé berücksichtigen.“

Bei Cornelia Visé fand daher neben der „normalen“ Röntgenaufnahme, dem Labor und dem EKG zusätzlich eine kardiologische Untersuchung durch ein Herzecho statt. Und natürlich wurden im Vorgespräch alle Risiken und mögliche Komplikationen eingehend besprochen. 

Angst vor Narkose-Nachwirkungen
Für Cornelia Visé war die Entscheidung für eine Operation nicht leicht. Denn sie hatte schlicht und einfach Angst. „Ich hatte wirklich Schiss“, lacht sie heute. Nicht so sehr vor dem Eingriff selbst, wohl aber vor den Folgen der Narkose und einem möglichen Verwirrtsein nach dem Aufwachen. „Das war der Grund, warum ich die Operation so lange hinausgezögert habe. Ich hatte schon einige Jahre große Schmerzen in der rechten Hüftseite“, erzählt sie. „Aber ich hatte immer die stille Hoffnung, dass ich vorher sterbe und nicht mehr operiert werden muss.“

Zumal sie bei einer Operation nach einem Bruch des Fußes vor einigen Jahren in einem anderen Haus keine guten Erfahrungen mit der Narkose gemacht hatte. Damals hatte die Rückenmarks-Spritze nicht gesetzt werden können und man war nach mehreren Versuchen zu einer Voll-Narkose übergewechselt. 

Keine Rückenmarks-Narkose möglich
„Wir haben zunächst auch versucht, Frau Visé mit einer Spinalanästhesie zu betäuben“, berichtet Tim Claßen.

„Aber auch wir mussten zur klassischen Narkose wechseln, weil ihre Wirbel so eng aufeinandersitzen, dass diese Form der Narkose nicht funktioniert.“

Alles ging gut und die von ihr gefürchtete Verwirrtheit nach der Operation trat nicht ein. „Wir waren vorbereitet, haben das Aufwachen begleitet und sind den Nachwirkungen der Narkose mit entsprechenden Medikamenten begegnet und haben dafür andere Medikamente weggelassen, die im Verdacht stehen Verwirrtheitszustände mit auszulösen“, erzählt Tim Claßen. „Ich war ja auch sofort nach der Operation wieder da“, strahlt Cornelia Visé. Und fühlte sich gut. 

Reha nach Krankenhaus
Sie machte aktiv die Übungen im und am Krankenbett mit und wechselte nach dem zehntägigen Aufenthalt im St. Elisabeth-Hospital für drei Wochen in eine spezielle Reha-Klinik. „Das war sehr ambitioniert dort – und ich fühlte mich überfordert“, erzählt Cornelia Visé. Diese Überforderung war keine Einbildung, denn sie zog sich eine Leistenzerrung zu. „Nun ja, man hat mir einfach zu viel zugemutet. Jetzt ist aber alles wieder prima.“ 

Meerbusch ist erste Wahl
Die gute Laune, die sie ausstrahlt, macht deutlich, wie wohl sie sich im Meerbuscher Krankenhaus fühlt. „Dieses Haus war meine erste Wahl. Ich habe viel Gutes von der Orthopädie gehört – und das Krankenhaus liegt ja auch noch direkt vor meiner Haustür“, zählt sie ihre Entscheidungsgründe auf. „Hier war es wirklich toll. Die Schwestern waren so nett. Ich bin sogar geduscht worden“, lacht sie.

Tim Claßen ist mit seiner Patientin auch nach der Nach-Untersuchung sehr zufrieden. „Mit der Hüfte darf sie wieder alles machen. Es gibt kein Risiko. Allerdings sollte sie wegen ihres Fußes vorsichtig sein.“ Cornelia Visé sieht die Empfehlung gelassen. „Schau mal, Doktor, was ich schon alles kann“, sagt sie und wackelt mit dem rechten Bein und der Hüfte. „Prima, nicht?“.