Mittwoch, 06.10.2010

Rheuma-Spezialisten sind von 15 bis 16 Uhr am Leser-Telefon: Gemeinsam gegen Rheuma

Dr. Stefan Ewerbeck, Dr. Thomay Pauly

Telefonaktion der Rheinischen Post Meerbusch am 6. Oktober

Rufnummer während dieser Telefonaktion:

     Dr. Ewerbeck:  02 11 / 5 05 - 22 70
     Dr. Pauly:        02 11 / 5 05 - 22 71

 

Meerbusch-Lank. „Rheuma ist keine Alterserscheinung“, betont Dr. med. Stefan Ewerbeck, Chefarzt des Rheinischen Rheuma-Zentrums am St. Elisabeth-Hospital in Meerbusch-Lank. „Im Gegenteil, die Krankheit trifft besonders häufig junge, berufstätige Menschen - Frauen etwa dreimal so oft wie Männer“, führt er aus. Er stellt sich gemeinsam mit seinem Kollegen, Privat-Dozent Dr. med. Thomas Pauly, Chefarzt der Klinik für Orthopädie mit dem Schwerpunkt Rheumachirurgie, in einer Telefonaktion den Fragen der RP-Leser.

 „Oft sind die Menschen zwischen 30 und 50 Jahren, wenn Rheuma das erste Mal auftritt“, berichtet Stefan Ewerbeck. Dennoch vergehen zwischen den ersten Anzeichen der Erkrankung und einer Behandlung durchschnittlich 15 Monate, mitunter sogar mehrere Jahre. Denn die korrekte Diagnose ist schwer zu erstellen.

Mehr als 100 Krankheitsbilder

Die Gruppe der entzündlich-rheumatischen Krankheiten umfasst mehr als 100 verschiedene Krankheitsbilder. Die Betroffenen haben Schmerzen in den Gelenken oder der Wirbelsäule. Durch Entzündungen, Schädigungen der Gelenke und einer Vielzahl von Allgemeinsymptomen können sie sich immer weniger bewegen.

Von entzündlichem Rheuma sind etwa zwei Prozent aller Erwachsenen betroffen, also etwa 1,2 Millionen in Deutschland. Davon sind 12.000 bis 15.000 Kinder.

Oft zu spät erkannt

Obwohl sich die therapeutischen Möglichkeiten in den letzten Jahren deutlich verbessert haben, werden die ersten Symptome immer noch viel zu spät erkannt. Da gerade zu Beginn der Erkrankung die Zerstörung der Gelenke am stärksten fortschreitet, ist eine Früherkennung sehr wichtig. Denn die Folgen, die bis in eine Arbeits- oder gar Berufsunfähigkeit münden,  hätten vermieden werden können.

Wann Rheumatologen aufsuchen?

Die Früherkennung und rasche Therapie-Einleitung ist deshalb sehr wichtig. Bei Verdacht auf eine chronische Polyarthritis sollte umgehend ein Rheumatologe aufgesucht werden:

- Bestehen Beschwerden mehr als sechs Wochen? Sind zwei oder mehrere Gelenke geschwollen, schmerzhaft und wird eine Morgensteifigkeit von mehr als einer Stunde verspürt?

- Halten Rückenschmerzen nachts vom Schlaf ab? Bessert sich der Schmerz durch Bewegung, sitzt der Rückenschmerz meist tief in der Lendenwirbelsäule und dauert mehr als drei Monate an?

Behandlung ermöglicht Leben ohne Einschränkungen

Wird die Krankheit erkannt und frühzeitig therapiert, bestehen gute Möglichkeiten, die Beschwerden zu verringern und dem Patienten eine uneingeschränkte Lebensqualität zu ermöglichen.

„Durch eine effektive medikamentöse und gezielte physikalische Therapie ist es heute sogar durchaus möglich, die Krankheit zur Abheilung zu bringen“, macht Stefan Ewerbeck den Betroffenen Mut. „Und wenn alle konservativen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, dann beraten wir unsere Patienten, welche operativen Möglichkeiten es für sie gibt“, erläutert Thomas Pauly. Er führt mit seinem Team jährlich rund 1.400 Eingriffe durch.