Mittwoch, 14.05.2014

Bei Beate Reinecke lief die Behandlung optimal: Ziel erreicht: Schwellungen und Schmerzen sind weg

Dr. Stefan Ewerbeck und Beate Reinecke

Meerbusch-Lank. Das Behandlungsziel bei Beate Reinecke und ihrer rheumatoiden Arthritis-Erkrankung war klar definiert: „Schmerzfreiheit und ein Abschwellen der Gelenke.“ Nicht mehr – aber auch nicht weniger wollte Dr. Stefan Ewerbeck, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Rheumatologie am St. Elisabeth-Hospital / Rheinisches Rheuma-Zentrum für sie bewirken. Und seit mehreren Jahren freuen sich beide darüber, dass dieses Ziel erreicht ist. Jetzt geht es ihr so gut, dass überlegt wird, eine Therapiepause einzulegen.

 

Vor acht Jahren begann es. Von jetzt auf gleich schmerzten Beate Reinecke die Zehengelenke. Sie schob es auf die neuen Schuhe, die sie gerade gekauft hatte. Als sich diese Vermutung als falsch erwies, suchte sie zunächst einen Orthopäden auf. Doch die Einlagen, die ihr der Facharzt verschrieb, brachten keine Linderung. Starke Schmerztabletten waren ihre ständigen Begleiter. Dann kamen auch noch Beschwerden in den Fingergelenken dazu.  Ihr Hausarzt war es, der die Vermutung äußerte: „Dass Sie mal nicht eine Polyarthritis haben.“

 

Diagnose: Rheumatoide Arthritis

Er überwies sie an das Rheinische Rheuma-Zentrum. Dort wurde die Vermutung schnell bestätigt: Beate Reinecke litt an einer aggressiven Form einer rheumatoiden Arthritis. Die Krankheit, auch chronische Polyarthritis genannt, ist die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke.  Weltweit sind etwa ein Prozent der Bevölkerung betroffen. In Deutschland schätzt man, dass etwa 800.000 Menschen an der Krankheit leiden, wobei Frauen rund dreimal so häufig betroffen sind wie Männer. Dabei ist sie altersunabhängig – denn es können Menschen aller Altersgruppen an ihr erkranken.

 

„Die Patientin hat sehr viel Glück gehabt, dass ihr Arzt so schnell an Rheuma als Ursache gedacht hat. Dadurch wurde wenig Zeit verloren und die Gelenke nicht geschädigt“, erläutert Stefan Ewerbeck. „So einen umsichtigen Arzt wünsche ich mir für alle meine Patienten.“ Beate Reineckes Krankheitsverlauf war typisch: Schwellungen an den Signalgelenken. Zunächst an den Füßen, dann an den Händen. „Die Schmerzen kommen von außen nach innen“, macht Stefan Ewerbeck deutlich. Hohe Entzündungswerte und ein hoher CCP-Antikörper, der bei keiner anderen Krankheit auftritt, kennzeichnen das Bild.

 

Kombinations-Behandlung brachte Durchbruch

Beate Reinecke wurde zunächst mit Methotrexat (MTX), einem Basis-Rheuma-medikament, zusammen mit Cortison behandelt. Allerdings stellte sich der Erfolg nicht so umfassend ein, wie gewünscht. Der Wechsel zu einem Biologicum, das mit MTX kombiniert wurde,  brachte dann den entscheidenden Durchbruch. Schnell konnte Cortison aus der Behandlung herausgenommen werden.

 

Heute ist Beate Reineckes Krankheitsbild „ruhig“, es gibt keine Entzündungsaktivität im Blut. Alle Werte, die regelmäßig überprüft werden, sind im „grünen Bereich“. Die Entzündungswerte, zu Beginn ihrer Krankheit noch extrem hoch, zeigen nun normale Werte an. Alle neun Wochen erhält sie jetzt eine Infusion, zusätzlich nimmt sie Tabletten ein. Und: sie ist beschwerdefrei. „Dieses Ziel wollten wir erreichen. Besser geht es nicht“, freut sich Stefan Ewerbeck mit ihr. „Oberstes Gebot ist Schmerzfreiheit“, betont der Chefarzt gern. „Ist der Patient beschwerdefrei, behandeln wir ihn selbst bei positiven Laborwerten nicht. Denn wir behandeln den Patienten, nicht die Laborwerte.“

 

Therapie-Konsequenz, Krankheits-Akzeptanz und ein einigermaßen stressfreies Umfeld helfen Patienten, mit einer solchen Diagnose zu leben. Das weiß Beate Reinecke nur zu gut aus eigenem Erleben. Gibt es Glück im Unglück? Kann man trotz der Diagnose, eine chronische Krankheit zu haben und mit ihr leben zu müssen, glücklich sein? Die 52-jährige Tönisvorsterin sagt „ja“ - mit Überzeugung. „Ich werde von meinen Ärzten hier exzellent behandelt. Und von meinem wunderbaren Ehemann und meiner Tochter Sonja toll unterstützt.“